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Homeoffice-Stellen: In der Schweiz so viel ausgeschrieben wie noch nie

Homeoffice Trend
Eine Frau im Homeoffice in ihrem Wohnzimmer.Bild: Shutterstock

Rekordanteil an Homeoffice-Stellen ausgeschrieben

28.04.2025, 08:1328.04.2025, 14:55
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In der Coronapandemie weitverbreitet, schien Homeoffice in den vergangenen Monaten langsam wieder zu verschwinden: Unternehmen verschärften ihre Regeln oder holten ihre Mitarbeiter ganz ins Büro zurück. Nun zeigt eine Studie eine gegenteilige Entwicklung. In der Schweiz sind so viele Stellen mit Möglichkeit zu flexiblem Arbeiten wie noch nie ausgeschrieben.

Konkret wird aktuell in 13,8 Prozent aller Stellenanzeigen in der Schweiz die Option angeboten, dauerhaft oder teilweise ortsunabhängig zu arbeiten. Zum Jahresbeginn lag dieser Anteil noch bei 12,8 Prozent und hat sich seit der Zeit vor der Corona-Pandemie fast vervierfacht.

Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der Jobplattform Indeed hervor. Grundlage der Analyse waren Stellenausschreibungen, die Begriffe wie «Remote Work» oder «hybrides Arbeiten» enthalten.

Zwischenzeitlich hat laut Indeed das Homeoffice-Angebot in der Schweiz im ersten Quartal mit 13,9 Prozent sogar einen neuen Höchstwert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2019 erreicht. Im internationalen Vergleich schwingt die Schweiz damit oben auf: Grosse Volkswirtschaften wie die USA (7,9 Prozent), Frankreich (12,3 Prozent) oder Italien (10,5 Prozent) liegen hinter der Schweiz.

Noch mehr flexible Arbeitsstellen gibt es dagegen in Österreich (16,5 Prozent), Grossbritannien (15,9 Prozent), Deutschland (15,2 Prozent) und Kanada (14,1 Prozent). Der Anteil an Homeoffice-Stellen sei im ersten Quartal aber nirgendwo so deutlich gewachsen wie in der Schweiz.

Präsenzjobs bieten mehr Sicherheit

Homeoffice sei folglich kein vorübergehendes Phänomen, sondern fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt vieler Unternehmen, heisst es in der Mitteilung. Dazu gehört wenig überraschend der Informatikbereich. Aber auch in weiteren Bürojobs wie dem Rechtswesen, dem Bank- und Finanzwesen sowie der Buchhaltung wird laut der Jobplattform in fast jeder dritten Stellenausschreibung mit regelmässigem Arbeiten von Zuhause geworben.

Geringe Chancen auf ortsunabhängiges Arbeiten haben dagegen Berufsgruppen, die physische Präsenz erfordern. Entsprechend niedrig ist der Anteil in der Pflege (4 Prozent), dem Einzelhandel sowie den Bereichen Handwerk, Technik und Mechanik (jeweils 6 Prozent).

Was auf den ersten Blick wie ein Nachteil wirke, könne sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten jedoch als klarer Vorteil erweisen, schrieb Indeed. Denn viele dieser Berufe gelten als systemrelevant und weniger anfällig für Konjunkturschwankungen. Daher hätten sie sich in Krisenzeiten als besonders stabil erwiesen. Im Gegensatz dazu verzeichneten klassische Büroberufe, insbesondere im Tech-Sektor, zuletzt spürbare Rückgänge in der Personalnachfrage. (sda/awp)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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asdfasdf
28.04.2025 08:28registriert Oktober 2024
Ich muss ab Mai in leider wieder mehr ins Büro. Ein Grund dafür gibt es nicht. Der Schweiz Chef will einfach das wir k s Büro kommen. Selbe Firma, anderes Land gibt es 100% Remote. Ich muss jetzt also ins Büro um mit den Mitarbeitern der anderen Länder zu telefonieren. Sinnlos. Dabei löst HomeOffice so viele Gesellschaftliche Probleme. Verkehrsüberlastung, Umweltschutz, Landflucht, Grippe übertragung usw.. Die Strassen könnten frei sein für Leute die nicht von zu Hause arbeiten können. Nachhaltigkeit ist halt nur was für Social Media.
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ABWESEND
28.04.2025 09:47registriert September 2024
"Geringe Chancen auf ortsunabhängiges Arbeiten haben dagegen Berufsgruppen, die physische Präsenz erfordern."

das ist jetzt aber eine interessante Entdeckung.
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